Privatheit im öffentlichen Raum

Medien(ver)handeln zwischen Individualisierung und Entgrenzung

Cover "Privatheit im öffentlichen Raum"

Durchführung: Dr. Ralph Weiß, Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg / Prof. Dr. Knut Hickethier; Prof. Dr. Jo Groebel, Europäisches Medieninstitut Düsseldorf

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde untersucht, welche Konsequenzen die Entwicklung für das Selbstbild jedes einzelnen und für die Identität einer Gesellschaft im Gesamten hat oder haben könnte. In diesem Zusammenhang wurde auch nach den Auswirkungen dieser Grenzdurchlässigkeiten und Hierarchieverschiebungen auf den öffentlichen Raum - insbesondere in seiner Funktion als Sphäre der demokratischen Willensbildung - gefragt. Gefragt wurde weiterhin nach dem Wandel des Intimitätskonzepts unter solchermaßen veränderten Bedingungen. Und schließlich wurde im Projekt auch untersucht, wie die beobachteten Phänomene auf der Meta-Ebene verhandelt werden.

Die Studie ist interdisziplinär und kulturvergleichend angelegt. Sie besteht zum einen aus einer Historiographie, die den Wandel des Verhältnisses von Öffentlichkeit und Privatheit vor dem Hintergrund der (jüngeren) Entwicklungsgeschichte der elektronischen Medien nachzeichnet und sich dabei an den oben skizzierten Schwerpunkten orientiert. Zum anderen werden im Rahmen explorativer Projektelemente einzelne typische Belege für diesen Wandel (auf Formatebene, auf Sendungsebene oder auf der Ebene einzelner Beiträge) beschrieben und diskutiert. Experten-Workshops ergänzen die Untersuchung. Das Projekt wird in enger Anbindung an das Projekt "Privatheit im öffentlichen Raum. Interdisziplinäre und interkulturelle Perspektiven auf eine globale Entwicklung" durchgeführt.

Publikation:

Ralph Weiß, Jo Groebel (Hrsg.): Privatheit im öffentlichen Raum: Medienhandeln zwischen Individualisierung und Entgrenzung. Opladen (Leske+Budrich), 2002. LfR-Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 43