PARTIZIPATION
Demokratie braucht Teilhabe. Sie lebt vom Austausch, von Argumenten und Ansichten, vom Zuhören und Mitreden, auch auf medialer Ebene. Bürgerinnen und Bürger müssen sich möglichst ungehindert an diesem medialen Austausch beteiligen können. Deshalb unterstützen wir sie dabei – und zwar mit Qualifikations- und Community-Angeboten, mit sicheren, sichtbaren und lokalen Publikationsräumen und mit Angeboten vor Ort. Wir möchten den Bürgerinnen und Bürgern die selbstbestimmte und faire Nutzung digitaler Medien ermöglichen – und das unabhängig von individuellen Ausgangsvoraussetzungen. Wir möchten ihre Vielfalt sichtbar machen. Zentrale Bausteine sind dabei die Medienbox NRW und NRWision.
Seit kurzem wird das Video- und E-Learning-Angebot der Medienbox NRW durch kostenlose Vor-Ort-Kurse zur Erstellung und Produktion von Video- und Audiobeiträgen ergänzt. Diese so genannten Blended-Learning-Kurse kombinieren Seminare in direktem Austausch vor Ort mit Phasen des Online-Selbstlernens (Selbstlernmodule der Medienbox NRW).
Das Angebot richtet sich an Einrichtungen in NRW wie Vereine, Jugendzentren und Weiterbildungseinrichtungen und bietet die Chance, die Medienproduktions- und Informationskompetenz der Teilnehmenden zu stärken. Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Angebot finden Sie hier.
Hier geht es zur Medienbox NRW:
Hier geht es zu NRWision:
Qualifikation
Mit unseren Qualifizierungsangeboten lernen Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv und kompetent am öffentlichen Meinungsbildungsprozess zu beteiligen. Die Medienbox NRW ist ein kostenfreies digitales Selbstlernangebot, das sich an alle wendet, die Kompetenzen bei der Produktion von Medien erlernen möchten. Interessierte erfahren in vielfältigen Lernmodulen, wie Audio- und Videobeiträge spannend, handwerklich ansprechend und so für das Zielpublikum aufbereitet werden können, dass das eigene Thema medial sichtbar wird. Neben handwerklichen Tipps zur Medienproduktion bietet die Medienbox NRW auch rechtliche Tipps und Hinweise, etwa zum Copyright von Fremdinhalten oder zu Persönlichkeitsrechten bei Bildaufnahmen. Für das kostenfreie digitale Angebot sind keinerlei Vorkenntnisse nötig. Ergänzende Onlineseminare und -sprechstunden bieten Raum für den persönlichen Austausch und inhaltliche Vertiefung. Präsenzangebote vor Ort greifen die verschiedenen Ausgangsvoraussetzungen der Bürgerinnen und Bürger auf und übersetzen das digitale Selbstlernangebot zielgruppengerecht ins persönliche Miteinander.
Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Qualifizierungen an, die zur Teilnahme am Bürgerfunk in Nordrhein-Westfalen berechtigen.
Schaffung von Publikationsräumen – sicher, sichtbar und lokal
Um die Meinungsbildung aktiv zu fördern, unterstützen wir Bürgerinnen und Bürger dabei, die selbstproduzierten Beiträge über verschiedene Kanäle in die Öffentlichkeit zu bringen. Ob sie ihre Beiträge auf lokalen Frequenzen senden oder Videos und Podcasts veröffentlichen möchten – mit den vielfältigen Räumen, die die Bürgermedien bieten, ist das möglich. Den Begriff „Bürgermedien“ verwendet der Gesetzgeber im Landesmediengesetz NRW. Gemeint sind damit:
- Bürgerfunk: Über den Bürgerfunk können Interessierte die eigene Radiosendung in den Lokalradios ausstrahlen. Dafür sind spezielle Sendezeitfenster vorgesehen. Welche Bedingungen es gibt, um diese Möglichkeit zu nutzen, kann man in der Nutzungssatzung nachlesen.
- Campusradio: Studierende haben die Möglichkeit, sich bei den Campusradiosendern in Nordrhein-Westfalen zu engagieren und auf diese Weise zur gesellschaftlichen Meinungsbildung beizutragen. In Nordrhein-Westfalen gibt es mit Campusradios an 13 Hochschulstandorten eine lebendige und vielfältige Hochschulradiolandschaft.
- NRWision: Unter dem Namen „NRWision“ sind die Angebote des TV-Lernsenders und der Mediathek zusammengefasst. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, selbst Fernsehen zu machen und ihre Beiträge landesweit im TV zu veröffentlichen. Auch über die Mediathek können Produzierende die eigenen Audio- und Videobeiträge an die Öffentlichkeit bringen. NRWision bietet dazu einen geschützten Raum und, so gewünscht, dauerhafte Auffindbarkeit im Netz. Die Mediathek und der TV-Lernsender sind nicht-kommerzielle Angebote, die von der Landesanstalt für Medien NRW gefördert werden. Die Verantwortung für NRWision liegt beim Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund.
Jedes zweite Jahr zeichnet die Landesanstalt für Medien NRW herausragende Audioproduktionen und audiovisuelle Produktionen mit dem Bürgermedienpreis aus. Bewerben können sich Bürgerinnen und Bürger, die in einem vorgegebenen Zeitraum einen Beitrag im Bürgerfunk oder Bürgerfernsehen veröffentlicht haben. Mit der Vergabe des Bürgermedienpreises möchte die Landesanstalt für Medien NRW das große ehrenamtliche Engagement im Bereich der Bürgermedien in Nordrhein-Westfalen würdigen. Besonders im lokalen Raum leisten die Bürgermedien einen großen Beitrag zu unserer medialen Vielfalt.
Community-Angebote
Partizipation lebt auch vom Austausch untereinander. Damit Bürgerinnen und Bürger sich im Rahmen von Lehr- und Produktionskontexten austauschen können, sollen in Zukunft Community-Angebote über die Medienbox NRW angeboten werden. Mit dem Onlineangebot sollen so viele Bürgerinnen und Bürger in NRW wie möglich erreicht werden. Es soll Raum für soziale Interaktion, Erfahrungsaustausch und Unterstützung auf Augenhöhe bieten.
Unterstützungsangebote im lokalen Raum
Auch lokal sollen Angebote geschaffen werden, die Raum für persönlichen Austausch und Unterstützung bieten. Dazu fördern wir sogenannte Leuchtturmprojekte. Diese Projekte sollen dazu beitragen, das Angebot und die Nutzung bürgermedialer Angebote in NRW nachhaltig weiterzuentwickeln. Individuelle Ausgangsvoraussetzungen der Teilnehmenden stehen dabei besonders im Fokus. Mit ZEBRA stellt die Landesanstalt für Medien NRW eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung, die den Bürgerinnen und Bürgern bei Medienfragen zur Seite steht – auch bei Fragen zur medialen Partizipation.
Die Grundlage für diese vier Aufgabenbereiche bildet das Positionspapier „Zukunft der Bürgermedien“. Es wurde am 30. Oktober 2020 von der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW verabschiedet und entstand vor dem Hintergrund, die mediale Beteiligung am öffentlichen Meinungsbildungsprozess auch in einer digitalen Welt sicherzustellen. Das Papier finden Sie hier.
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