Medienerziehung in der Grundschule

Einstellungen und Motivation von Lehrerinnen und Lehrern und die Umsetzung curricularer Anforderungen

Durchführung: Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki, Universität Paderborn, Fachbereich Erziehungswissenschaften / Prof. Dr. Ulrike Six, Universität Koblenz, Institut für Kommunikationspsychologie, Landau

Die Entwicklung in der Medienlandschaft stellt eine Herausforderung für Erziehung und Bildung, für Schule und Unterricht dar. Trotz medienerzieherischer Vorgaben in Richtlinien und Lehrplänen und einer Fülle von Materialien zu deren Realisierung bleibt die Medienerziehung im schulischen Alltag oft unzureichend. Ein entscheidender Ansatzpunkt für Veränderungen liegt dabei in den Einstellungen, Kenntnissen und Motivationen der Lehrkräfte. Aufbauend auf dem 1998 abgeschlossenen Projekt "Medienerziehung im Kindergarten" hat die LfM daher ein Forschungsprojekt "Medienerziehung in der Grundschule" in Auftrag gegeben, um herauszufinden, warum trotz Normsetzungen und trotz mancherlei exemplarischer Projekte noch immer vielen Grundschülern keine fundierte Medienerziehung und Förderung von Medienkompetenz vermittelt wird.

Dabei hat sich gezeigt, dass Medienerziehung von Lehrern und Schulleitungen als eine wichtige Aufgabe der Grundschule angesehen wird. In der Praxis findet Medienerziehung in der Grundschule aber nach wie vor nur selten statt. Dies liegt unter anderem daran, dass das Aus- und Fortbildungsangebot für Grundschullehrer noch nicht ausreicht, um den Lehrkräften die notwendigen Kompetenzen für eine erfolgreiche Umsetzung von Medienerziehung im Unterricht zu vermitteln. Hinzu kommt, dass es noch immer an vielen Schulen Defizite bei der Medienausstattung gibt, insbesondere bei der Ausstattung mit multimediafähigen Computern.

Publikation:

Gerhard Tulodziecki, Ulrike Six u. a.: Medienerziehung in der Grundschule. Grundlagen, empirische Befunde und Empfehlungen zur Situation in Schule und Lehrerbildung. Opladen (Leske+Budrich), 2000. LfR-Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 36