Konstruktion und Realisierung des nordrhein-westfälischen Lokalfunkmodells

Durchführung: Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann-Riem, Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg

Dieses Projekt beleuchtet aus rechts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive die Entstehungsbedingungen des lokalen Hörfunks in drei ausgewählten Verbreitungsgebieten Coesfeld, Wesel, Köln. In der Studie werden außerdem detaillierte Aussagen zum Rahmenprogramm, zum Bürgerradio sowie zum Lokalprogramm, das von der Veranstaltergemeinschaft verantwortet wird, gemacht.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht dabei die Frage, ob und in welcher Weise durch organisatorische Vorkehrungen das Kräfteverhältnis zwischen VG und BG ausgeglichen gestaltet wird. Ausgangspunkt ist die Forderung des Bundesverfassungsgerichts nach "materiellen, organisatorischen und Verfahrungsregelungen" für die tatsächliche Ausgestaltung eines privatwirtschaftlich finanzierten Rundfunkmodells. Diese Regelungen, im LRG NW für das Zwei-Säulen-Modell konkretisiert, sind im Rahmen der Studie analysiert worden.

Die Wissenschaftler stellen bei dieser Analyse und nach Auswertung einer Fülle von zusätzlich geführten Interviews fest, dass das Gleichgewicht der Kräfte (VG und BG) faktisch nicht besteht. Der Studie kommt über dieses Ergebnis hinaus eine weitere besondere Rolle zu: Durch die akribisch genaue Auflistung zentraler Daten, Ereignisse und Entwicklungen wird das vorgelegte Manuskript zu einer Chronologie des Lokalfunks in NRW.

Publikation:

Hermann-Dieter Schröder, Torsten Sil: Konstruktion und Realisierung des nordrhein-westfälischen Lokalfunkmodells. Eine rechts- und sozialwissenschaftliche Untersuchung der Konstituierung des lokalen Hörfunks. Opladen (Leske + Budrich), 1993. LfR-Schriftenreihe Medienforschung, Bd. 7