forsa-Befragung zur Wahrnehmung von Hassrede im Internet

Auch 2018 setzt die Landesanstalt für Medien NRW ihre Befragungsreihe zur Wahrnehmung von Hassrede im Internet fort. Bereist 2016 hat die Landesanstalt für Medien NRW Umfragen zur Wahrnehmung von Hassrede bei forsa in Auftrag gegeben. Die repräsentativen Befragungen zeigen, dass immer mehr Menschen Hassrede im Internet wahrnehmen. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Menschen, die sich z.B. durch gezielte Gegenrede gegen Hassrede positionieren.

Auffällig ist die deutliche Diskrepanz zwischen den Angaben zur Wahrnehmung von Hassrede und ihrer Verbreitung. Während mehr als ein Drittel der Befragten glauben, dass es mehr hetzerische als sachliche Verfasser von Beiträgen im Internet gibt, geben nur ein Prozent der Befragten an, bereits Hassrede verbreitet zu haben.

Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW: „Die Ergebnisse zeigen, dass wir viel Hetze, aber wenige Hetzer im Netz haben – dies zeigt uns aber auch, dass es eine Chance gibt, den zunehmenden Hass im Internet in den Griff zu bekommen. Die Ergebnisse sollten uns ermutigen, die Kommunikation im Netz zurückzuerobern, um es wieder zu dem Ort zu machen, der es sein sollte: geprägt von einer freien, offenen und konstruktiven Debattenkultur. Maßnahmen wie die in unserem jüngsten Forschungsprojekt empfohlenen Steuerungsstrategien für Redaktionen sowie die Initiative Verfolgen statt nur Löschen erweisen sich als gute erste Ansätze, das destruktive und hetzerische ‚eine Prozent‘ zurückzudrängen und Diskussionen wieder zu zivilisieren.“

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In Kooperation mit der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen der Staatsanwaltschaft Köln, hat die Medienanstalt NRW bereits 2017 die Arbeitsgruppe „Verfolgen statt nur Löschen“ ins Leben gerufen, in der Staatsanwaltschaft, Medienaufsicht und Redaktionen gemeinsam Strategien gegen die Verbreitung von Hassrede entwickeln.
 
Bereits im Juni hat die Medienanstalt NRW gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Weichert von der Hamburg Media School und Dr. Leif Kramp vom Zentrum für Medien, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen die Ergebnisse zu ihrem Forschungprojekt „Hasskommentare im Netz. Steuerungsstrategien für Redaktionen“ vorgestellt.