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Schulministerium und Medienanstalt starten Initiative an Grundschulen in NRW gegen Cybergrooming
- Jedes vierte Kind ist in Deutschland von Cybergrooming betroffen.
- Kinder müssen die Gefahren kennen, bevor sie ihr erstes Handy bekommen.
- Gemeinsame Initiative von Schulministerium und Medienanstalt gegen Cybergrooming für alle Grundschulen in NRW.
Es passiert täglich in Online-Games und in sozialen Netzwerken: Kinder tauschen sich im Internet mit Fremden aus. Ob sich hinter dem unbekannten Chatpartner ein Kind oder ein Erwachsener verbirgt, lässt sich dabei oft erst zu spät erkennen. Wenn Erwachsene Kinder im Internet mit sexuellen Absichten ansprechen, nennt man das Cybergrooming. Und das kommt leider noch immer viel zu häufig vor. Das zeigen auch die Zahlen einer Umfrage der Landesanstalt für Medien NRW. Im Jahr 2024 gab jedes vierte Kind im Alter von 8 bis 17 Jahren an, bereits von fremden Erwachsenen im Internet angesprochen worden zu sein, um weiteren Kontakt zu ihnen aufzubauen. Oft werden die Kinder dabei aufgefordert, von den öffentlichen Plattformen in private Chats von verschlüsselten Messengern zu wechseln. Dort können die späteren Täter dann nur noch schwer oder gar nicht ermittelt werden.
Bereits mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule bekommen die meisten Kinder ein eigenes Smartphone. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sind sie daher der Gefahr von Cybergrooming akut ausgesetzt. Die Schulministerin und die Landesanstalt für Medien NRW setzen deswegen bereits in der Grundschule mit der Prävention zu diesem Thema an. So erhalten alle Grundschulen in NRW aktuell spezielles Unterrichtsmaterial des Internet-ABC, das für die Prävention von Cybergrooming entwickelt wurde. Das Paket enthält, neben speziell auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmten Unterrichtseinheiten, einen Elternbrief und weiterführende Informationen. Außerdem führt die Landesanstalt für Medien NRW zwei öffentliche Online-Elternabende zu der Frage durch, wie Eltern ihre Kinder im Internet vor Cybergrooming schützen können, und schult Lehrkräfte in speziellen Online-Workshops.
Dorothee Feller, Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die sozialen Medien bieten viele Möglichkeiten, aber sie sind auch mit vielen Risiken gerade für unsere jungen Menschen verbunden. Da wir wissen, dass Kinder unter zehn Jahren bereits Smartphones oder Tablets nutzen, sollten Schülerinnen und Schüler schon in den Grundschulen lernen, dass sie mit Computern und Smartphones unter Umständen auch in Kontakt mit Erwachsenen kommen, die eine Gefahr für sie darstellen. Wir müssen sie dabei unterstützen, besser auf solche Situationen vorbereitet zu sein, die Augen offenzuhalten und sensibel mit ihren digitalen Geräten umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler sollen auch immer wissen, an wen sie sich wenden können. Damit ihnen die Eltern und ihre Lehrerinnen und Lehrer besser helfen können, stellen wir den Schulen das Informationspaket gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW zur Verfügung.“
„Bevor wir unsere Kinder allein auf die Straße lassen, erklären wir ihnen ja auch, wie man sich vor Gefahren schützt und vor allem, wie man sich gegenüber Fremden verhält. So sollte es auch in der digitalen Realität sein. Deswegen gibt es dieses Angebot des Internet-ABC und deswegen gehen wir gemeinsam mit dem Ministerium für Schule und Bildung an die Grundschulen, denn dort erreichen wir wirklich alle Kinder in diesem Alter“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.
Eltern, die sich über Möglichkeiten zum Schutz Ihrer Kinder informieren wollen, können sich über die Website der Landesanstalt für Medien NRW zu den Online-Elternabenden anmelden: www.medienanstalt-nrw.de/elternabend-cybergrooming.
Das Material zur Abwehr von Cybergrooming kann auf der Seite des Internet-ABC heruntergeladen werden: www.internet-abc.de/gemeinsam-gegen-cybergrooming.
Das Arbeitsmaterial zur nachhaltigen Abwehr von Cybergrooming wurde durch den Internet-ABC e. V. in Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) sowie dem Kinderschutzbund Bundesverband e.V. entwickelt.
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