Lokalradios in NRW setzen Strukturprozess um
Gutachten zur wirtschaftlichen Situation im NRW-Lokalfunk.
Eine lokale Vielfalt, die in Deutschland einzigartig ist und ein wichtiger Beitrag zu den Themen, die die Menschen bewegen. Der NRW-Lokalfunk bildet einen zentralen Baustein der Medienlandschaft in Nordrhein-Westfalen. In einem umfassenden Strukturprozess stellt sich das Lokalfunksystem seinen aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen. Und das ist auch notwendig, wie ein aktuelles Gutachten im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW zeigt.
Gestiegene Produktionskosten und ein durch die Digitalisierung verändertes Marktumfeld erschweren auch im Audiobereich die Refinanzierung lokaler Informationsformate. Um die wichtige lokale Audio-Vielfalt für die mehr als 18 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen dauerhaft zu erhalten, stellt sich das System deswegen jetzt strukturell neu auf. Moderiert wird dieser Strukturprozess durch die Landesanstalt für Medien NRW.
„Die nötigen strukturellen Veränderungen umzusetzen, ist für die Betroffenen natürlich ein Kraftakt und teilweise auch mit Entbehrungen verbunden. Wir sind sehr nah dran, die Weichen für eine wirtschaftlich stabile Zukunft des gesamten Systems zu stellen. Und wir sind uns sicher, dass das gelingen wird. Denn letztendlich haben alle das gleiche Ziel: die lokale Audiolandschaft und ihre identifikationsstiftende Vielfalt für Nordrhein-Westfalen zu erhalten“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.
„Ich bin optimistisch und es ist das Ziel der Medienkommission, dass der Lokalfunk innerhalb der zwei Säulen Veranstaltergemeinschaften und Betriebsgesellschaften seine publizistische und wirtschaftliche Zukunft sichert“, sagt der Vorsitzende der Medienkommission Prof. Dr. Werner Schwaderlapp. „Die Medienkommission wird aufgrund ihrer Verantwortung nach dem Landesmediengesetz die Entwicklung eng begleiten.“
Das Gutachten der Goldmedia GmbH zeigt in verschiedenen Szenarien die voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung des NRW-Lokalfunksystems in seiner Gesamtheit. Dabei betrachtet es vier grundlegende Szenarien, nach denen sich durch Zusammenschlüsse von wirtschaftlich stärkeren mit schwächeren Sendern eine voraussichtliche Stabilisierung des Marktes bis ins Jahr 2027 ergeben würde. Darüber hinaus empfiehlt das Gutachten, den bereits begonnenen Strukturprozess umzusetzen. Demnach sollen sich alle Sender auf Budgetstandards festlegen, um ihre wirtschaftliche Situation bereits kurzfristig zu stabilisieren.
Das Gutachten zur voraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklung des Lokalfunks in NRW können Sie hier einsehen: https://www.medienanstalt-nrw.de/audio/gutachten-lokalfunk
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