Influencer zwischen politischer Werbung, Meinungsfreiheit und gesellschaftlicher Verantwortung
Social-Media-Tagung #watchdog19 zu richtiger Werbekennzeichnung im Influencer Marketing
- Übernommene Pressemitteilung der Medienanstalten -
„Statt für Shampoo werbt ihr nun für politisches Engagement – liebe Influencer, wir müssen reden!“ Mit dieser Gesprächsaufforderung eröffnete die DLM-Vorsitzende Cornelia Holsten gestern die #watchdog19-Tagung der Medienanstalten. Und es wurde geredet. Mit Wortgefechten, interessanten Einblicken und spannenden Gästen aus der Medienbranche.
Bereits zum vierten Mal diskutierten die Medienanstalten mit verschiedenen Akteuren der Social-Media-Branche und unter Moderation von Geraldine de Bastion (Konnektiv Kollektiv und Global Innovation Gathering (GIG), Gründerin) aktuelle Fragen der richtigen Kennzeichnung von Werbung und Product Placement bei YouTube, Instagram und Co.
Levin Vostell, Founder und CEO von Influry, stellte in seiner anfänglichen Keynote aktuelle Trends und Entwicklungen des Influencer Marketings und ihren Einfluss auf Jugendliche vor, betonte aber gleichzeitig, einigen Maßnahmen wie der Entfernung der Likes kritisch gegenüberzustehen.
Anschließend sprach Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, unter der Fragestellung „Werben um die Generation Z – Neuer Markt mit neuen Regeln?“ mit Ann-Katrin Schmitz, Expertin für Social Media Marketing, in einem kurzweiligen Kamingespräch über Entwicklungen, Trends und Ansprüche der jungen Nutzer und Insights im Influencer-Geschäft.
Seit Rezos „Zerstörung der CDU“ und der daraufhin entbrannten Diskussion ist auch den letzten Zweiflern nun klar: Influencer haben enormen Einfluss auf die politische Meinungsbildung. Ab wann tragen sie gesellschaftliche Verantwortung, wo hört die persönliche Meinungsäußerung auf und wo beginnt die (politische) Werbung? Genau zu diesen Fragen lieferten sich die verschiedenen Mitspieler im Panel „Influencer zwischen politischer Werbung, Meinungsfreiheit und gesellschaftlicher Verantwortung“ Wortgefechte, diskutierten über Grenzen und gaben spannende Einblicke. Mit Rezo und Diana zur Löwen trafen zwei Vertreter der Influencerszene auf Sebastian Meineck (Senior Editor, Vice), Stephan Schilling (Head of PR & Communications Divimove) und Joachim Becker (Koordinator des Fachausschusses Regulierung der Medienanstalten und Direktor der LPR Hessen). „Wir brauchen wieder öffentlichen Diskurs und das bedeutet, auch andere Meinungen auszuhalten und konstruktiv gegenzuhalten“, resümiert Joachim Becker.
Zum Abschluss zog Dr. Tobias Schmid eine positive Bilanz: „In diesem Jahr haben sich Influencer auch zu politischen Themen geäußert. Das ist gut so, denn unsere Demokratie lebt von der Meinungsvielfalt in den Medien. Aus großer Reichweite folgt aber auch große Verantwortung und wir helfen gerne dabei, dieser gerecht zu werden.“
Weitere Informationen über die medienanstalten finden Sie unter:
www.die-medienanstalten.de
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