Die Verantwortung liegt im System, Kraft zum Wandel muss dort entstehen
Ad-hoc-Ausschuss "Lokalfunk NRW" legt Abschlussbericht vor
Der Lokalfunk NRW bewegt sich inmitten eines attraktiven Audiomarktes in Nordrhein-Westfalen. Die aktuellen Entwicklungen in diesem System sowie die zwischenzeitliche Unsicherheit über die personelle Ausstattung einiger Anbieter im journalistischen Bereich stellen allerdings eine potentielle Gefahr für die Anbietervielfalt in NRW dar. Aus diesem Grund hat die Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW im Januar einen Ad-hoc-Ausschuss zum Lokalfunk NRW eingesetzt. Ziel des Gremiums war es, einen detaillierten Eindruck von der aktuellen Situation zu gewinnen. Nun liegt der Abschlussbericht vor.
Die Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW stellt darin fest, dass Stellung und Anzahl der Redakteurinnen und Redakteure im Lokalfunk NRW zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht akut bedroht sind. Der gegenwärtige Sparkurs gehe vor allem zulasten der Etats für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der naheliegenden Zukunft werde es nach Aussage der Befragten aus dem Lokalfunksystem auch weiterhin lokalen Hörfunk in den gegenwärtig versorgten Verbreitungsgebieten geben. Zugleich bestehe Handlungsbedarf.
Der Ad-hoc-Ausschuss kommt zu dem Schluss, dass die Systembeteiligten für sich und ihr eigenes Wirken sowie den Gesamterfolg des Systems in der Zukunft maßgeblich selbst verantwortlich sind. Die notwendige Kraft zum Wandel könne dabei nur aus dem System selbst heraus entstehen, heißt es im vorliegenden Bericht. Erfolgt dies zukünftig nicht eigeninitiativ und fortdauernd, können weder die gesetzlichen noch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erklärung von Schwierigkeiten und Problemen glaubhaft herangezogen werden. Eine zukünftige gemeinsame strategische Ausrichtung der Systembeteiligten sei daher unbedingt notwendig.
Die Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW tritt insbesondere für die Sicherung der lokalen Vielfalt im Lokalfunk NRW und den Erhalt der so einzigartigen Hörfunklandschaft in NRW ein und sieht es daher als ihre Aufgabe an, bereits zu diesem Zeitpunkt einen ausdrücklichen Appell an alle Systembeteiligten zu richten. „Wir erwarten, dass sich die Systembeteiligten im Lokalfunk in NRW – dies schließt die Veranstaltergemeinschaften und Betriebsgesellschaften sowie die Gesellschafterverlage gleichermaßen ein – uneingeschränkt und langfristig zur Stärkung der lokalen Vielfalt und zum Erhalt der redaktionellen Qualität im Lokalfunk NRW verpflichten. Nur ein solch ausdrückliches Bekenntnis kann die Grundlage für die Fortführung des Austausches und für jede zukünftige Unterstützung durch die Medienkommission bilden“ fasst Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW, zusammen.
Die aktuelle Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW empfiehlt der nachfolgenden, sich zeitnah nach ihrer Konstituierung am 30.11.2021 mit den Reaktionen der Systembeteiligten zu diesem Appell und den im vorgelegten Bericht enthaltenen Empfehlungen auszutauschen.
Der Bericht des Ad-hoc-Ausschuss steht ab sofort zum Download auf der Website der Medienanstalt NRW zur Verfügung.
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